Nachtblume
 
Nacht ist wie ein stilles Meer,
Lust und Leid und Liebesklagen
kommen so verworren her
in dem Linden Wellen schlagen.

Wünsche wie die Wolken sind
schiffen durch die stillem Räume,
wer erkennt im lauen Wind,
ob`s Gedanken oder Träume? -

Schliess` ich nun auch Herz und Mund,
die so gern den Sternen klagen:
Leise doch im Herzensgrund
bleibt das linde Wellenschlagen.

- J. v. Eichendorff -






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